Botschafter für Toleranz

Botschafter für Toleranz

Hinter diesen Türen hat Fremdenhass keinen Platz: Die Vestische schickt einen zweiten Antirassismus-Bus durch die Region. In Dorsten haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Ursula das von ihnen gestaltete Fahrzeug vorgestellt.


Ein Horizont aus sanftem Blau, ein paar federleichte weiße Wölkchen. Eine bunte Welt ohne schwarz-weiß gezeichneten Hass auf Menschen, die einfach nur anders sind, wäre der Himmel auf Erden. Wenn sich die Menschen die Hand reichen würden. „Wie schön“, lobt Harald Nübel, stellvertretender Landrat des Kreises Recklinghausen. „Herz statt Hass.“


So nämlich haben Lena Krüskemper, Christopher Kayali, Philipp Nehmer und 27 weitere junge Dorstener Gymnasiasten unter Leitung von Kunstlehrerin Sabine Janotta den Bus der Vestischen gestaltet. Jeder solle in diesem Bus willkommen sein, egal welche Hautfarbe, Religion oder sexuelle Orientierung sie oder er hat, egal ob sie oder er eine Behinderung hat oder nicht. „Ein Mensch ist ein Mensch“, sagt Lena Krüskemper. „Wir wollen zum Nachdenken anregen, damit Dorsten toleranter wird. Dieser Bus ist mit seinen unterschiedlichen Fahrgästen innen so bunt wie außen.“

Akzeptanz und Miteinander in Regenbogenfarben, Ausdruck der simplen Erkenntnis, dass eben alle Menschen anders sind und das gut so ist. „Tür auf für Toleranz“, „Rassismus? Nicht hinter diesen Türen“, steht neben dem Einstieg, „Hier sitzen alle in einem Bus“ sowie „Für Toleranz ist hier immer Platz“ ist auf der linken und der Hinterseite zu lesen. Eine Botschaft, die aktueller denn je ist.


Schließlich erschüttert Schockwelle um Schockwelle das Land: Jüngst waren es die öffentlich gewordenen Morddrohungen gegen Politiker oder der Rechtsterror von Halle. „Dass unser zweiter Antirassismus-Bus ungeahnte Aktualität erlangt, ist traurig. Umso wichtiger ist das Projekt nun: Wir müssen Flagge zeigen für Toleranz. Bei der Vestischen arbeiten Menschen aus 24 Nationen Tag für Tag Hand in Hand. Diese Vielfalt macht unsere Unternehmensfamilie erst stark“, betont Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen.


Zur Einweihung drehte das Fahrzeug mit seinen Designern aus der neunten Klasse sowie den Unterstützern vom Lions Clubs Dorsten-Hanse, dem Stadtteilprojekt „Wir machen MITte!“, der Stadtinfo Dorsten und dem Jüdischen Museum Westfalen eine erste Runde durch die Stadt. Zukünftig trägt er die wichtige Botschaft durch Dorsten und die Region. Der Bus sei fertig, die demokratische Arbeit ginge weiter, bekräftigt Harald Nübel: „Wir müssen den Menschenfeinden zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen. Damit aus Hoffnung Zuversicht erwächst, aus Zuversicht Mut und Vertrauen in die Zukunft.“


Es ist der zweite Antirassismus-Bus, die die Vestische auf die Straße schickt. Der erste zeigt seit fast vier Jahren in der Region Flagge für Weltoffenheit, Demokratie und gegen Fremdenfeindlichkeit. Damals hatten Schülerinnen und Schüler der Hertener Rosa-Parks-Schule, des Städtischen Gymnasiums Herten und der Martin-Luther-Sekundarschule den künstlerischen Entwurf geliefert.