Vestische reagiert auf Ausnahmesituation

Vestische reagiert auf Ausnahmesituation

Die Vestische hat in den vergangenen Monaten zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den in der Unternehmensgeschichte einzigartig hohen Krankenstand zu senken und zugleich neues Fahrpersonal zu gewinnen. Dennoch ist eine Rückkehr zur vollen Leistung noch nicht möglich.

Seit dem 11. April 2023 sind acht von 118 Linien der Vestischen von den Anpassungen betroffen. „Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen mit derart langen Einschränkungen unseres Angebots viel zumuten“, sagt Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen. „Aber wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituation.“ Denn die Krankenquote kratzt an manchen Tagen nach wie an der 18-Prozent-Marke. Auch die Lage bei den im Auftrag der Vestischen tätigen Subunternehmen hat sich nicht verbessert, zum Teil sogar verschlechtert. Diese müssen Fahrleistungen nicht selten im laufenden Tagesgeschäft zurückgeben.

Gegensteuern

Die hohen Krankenstände beschäftigen die gesamte ÖPNV-Branche seit Monaten. Vielen Unternehmen blieb und bleibt nichts anderes übrig, als Leistungen zu kürzen. Die Hoffnung, dass Frühling und Sommer die Krankheitswelle abebben lassen, hat sich nicht erfüllt. Darauf hatte sich die Vestische jedoch ohnehin nicht verlassen, sondern frühzeitig umfangreiche Maßnahmen getroffen, um gegenzusteuern.

„Wir haben die Belastungen durch Optimierungen in den Dienstplänen gesenkt und zusätzliche finanzielle Anreize geschaffen. Auch als Zeichen der Wertschätzung für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die Lücken durch Zusatzdienste füllen“, erklärt Martin Schmidt. Weitere Maßnahmen seien auch dank einer vertieften internen Kommunikation möglich gewesen. „Wir wollten die Meinung unserer Mitarbeitenden wissen – und wir haben genau zugehört.“

Attraktiver Arbeitgeber

Darüber hinaus intensiviert die Vestische die Suche nach neuen Fahrer*innen auf dem wegen des Fachkräftemangels hart umkämpften Arbeitsmarkt. „Wir müssen als attraktiver Arbeitgeber sichtbarer werden, die Menschen früher abholen und dabei auch neue Wege gehen“, sagt Heiner Wickert, Prokurist und Centerleiter Personal. Unter anderen stehen Themen wie Führerscheinfinanzierung und die Verschlankung des Bewerbungsprozesses im Fokus. Im laufenden Kalenderjahr konnte die Vestische bereits 65 neue Fahrer*innen einstellen, womit bereits die Marke des Vorjahres erreicht ist. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Zahl der Neueinstellungen zum Jahresende im dreistelligen Bereich liegen wird.

Die Vestische hofft, dass all diese Maßnahmen zusammen in naher Zukunft nachhaltig wirken. „Bis dahin bitten wir weiter um Verständnis“, erklärt Schmidt. „Ich kann versprechen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter der Vestischen sich der Verantwortung gegenüber unseren Fahrgästen bewusst ist und sein Bestes gibt.“

Hier die Übersicht aller aktuellen Änderungen:

SB49: Die Linie bleibt vorübergehend eingestellt. Fahrgästen wird empfohlen, alternativ die Linie 249 zu nutzen, die parallel verläuft und alle Haltestellen entlang des Linienwegs ansteuert.

213: Die Linie bleibt vorübergehend eingestellt. Die Vestische empfiehlt allen Fahrgästen, auf die Linie 233 bzw. in Recklinghausen-Quellberg auf die Linie 215 auszuweichen.

222: Die Linie fährt zwischen Gelsenkirchen und Marl wie gewohnt, endet dann aber vorerst in Marl-Mitte. Fahrgästen, die weiter in Richtung Sinsen fahren möchten, empfiehlt die Vestische die Linien 220 oder 226.

236: Die Linie fährt nach der Anpassung im Stundentakt. Dank der weitgehend parallel fahrenden Linie 237 ist weiterhin eine gute Anbindung gegeben.

239: Die Linie fährt im 30-Minuten-Takt.

246: Die Linie bleibt vorübergehend eingestellt. Fahrgäste können den parallel verlaufenen SB27 nutzen.

265: Die Linie muss in Bottrop eingestellt bleiben. Fahrgäste sollten ersatzweise die Linie 260 wählen.

268: Die Linie verkehrt zwischen Welheimer Mark und Bottrop normal, endet dann aber vorerst am ZOB Bottrop. Die Anbindung an den Stadtteil Fuhlenbrock stellt die Linie 979 sicher.